Wer sind Tedox und Poco eigentlich?

Vom Bauernhof zum Möbeldiscounter

Die gemeinsamen Wurzeln von Poco und Tedox liegen im niedersächsischen Harste. Hier gründeten die beiden Unternehmer Karl-Heinz Rehkopf und Rainer Wunderlich 1972 auf einem historischen Anwesen die Teppich Domäne Harste. Zunächst verdienten die Partner ihr Geld mit der Überproduktion von Teppichen, die sie zu niedrigen Preisen verkauften. Später kamen weitere Sortimente von Bodenbelägen sowie Gardinen, Farben, Tapeten und schließlich Möbel hinzu.

1985 verlässt Rainer Wunderlich das Gemeinschaftsunternehmen und Karl-Heinz Rehkopf führt es alleine weiter. Heute haben sich die Partner aus dem operativen Geschäft zurückgezogen und sind nur noch im Beirat tätig.

2007 wird die Teppich Domäne Harste in Tedox umbenannt. Das Sortiment des selbsternannten Renovierungsdiscounters gliedert sich in die Produktgruppen „Bodenbeläge und Teppiche“, „Tapeten- und Farbbedarf“, „Gardinen und Textilien“, „Haushalt und Dekoration“, „Möbel und Multimedia“ sowie „Licht und Heimwerken“.

Neben dem Internet können die Produkte auch in 96 Geschäften*) in ganz Deutschland mit einer durchschnittlichen Verkaufsfläche von rund 3.200 m2 erworben werden. Weitere Filialen sind geplant. Regionale Zentren des Filialnetzes sind Nordrhein-Westfalen und Niedersachsen; nur Brandenburg hat keinen Standort. Tedox gibt an, rund 2.200 Mitarbeiter zu beschäftigen. Im Jahr 2014 belief sich der Bruttoumsatz auf 445 Millionen Euro.

Nach dem Ausscheiden von Teppich Domäne Harste baut Rainer Wunderlich die Domäne Einrichtungsmärkte. Er konzentriert sich auf Möbel. Im Großen und Ganzen ähnelt die Produktpalette aber der seines früheren Unternehmens.

Im Jahr 2005 übernimmt die österreichische XXXLutz-Gruppe die Mehrheit der Domäne-Anteile. Gegenwärtig gibt es 29 Filialen, hauptsächlich im Norden und Osten der Republik. Zwei Jahre später kündigt Lutz an, dass der deutsche Vertriebsweg Möbelix auf Domäne umgestellt und kurz darauf die insgesamt 59 Standorte an das Selbstbedienungs-Möbelhaus Poco verkauft werden.

Die erste Poco-Filiale wird 1989 von Peter Pohlmann in Ahlen gegründet. Zehn Jahre später beläuft sich der Umsatz auf 271 Millionen D-Mark (ca. 139 Millionen Euro). Dann, am 1. Januar 2008, die Fusion mit Domäne unter dem Dach der Holding Poco-Domäne, deren Tochtergesellschaften einen Umsatz von 800 Millionen Euro erwirtschaften. Das Angebot ist ähnlich wie das von Tedox. Die Produktpalette umfasst jedoch auch textile und elastische Bodenbeläge und Küchen.

Die Domäne wird 2012 aus dem Namen des Unternehmens verschwinden. Von nun an bleiben nur noch die Möbelmärkte von Poco bestehen. Mittlerweile gibt es 111 davon, die über das ganze Land verteilt sind und mit einer durchschnittlichen Verkaufsfläche von fast 4.600 m2 deutlich größer sind als die Tedox-Läden. Der Umsatz im Jahr 2014 beträgt 1,2 Milliarden Euro. Für 2015 sind bereits Neueröffnungen angekündigt.

 

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